Schnell erkannt ist halb gerettet: Oft trifft diese Aussage auf Projekte in der Krise zu. Sofortiges Handeln ist dann angesagt.
Manchmal kann man Problemen nur schwer vorbeugen. Gerade bei großen Projekten laufen Projektleiter Gefahr, irgendwann die Kontrolle zu verlieren und das Projekt gerät langsam, aber sicher in Schieflage. Wer dann die Problemsituation nicht schnell genug erkennt, wer die Warnzeichen im Risikomanagement einfach übersieht, der riskiert das Projekt komplett dem Scheitern zu überlassen.
Es bedarf einiges an Fingerspitzengefühl, um Problemsituationen zu erkennen, doch sobald man die Krise gesichtet hat, kann ein Projekt-Turnaround das Projekt wieder in die richtige Bahn bringen.
Doch womit muss man überhaupt anfangen?
In erster Linie gilt es, die Augen offen zu halten. Bei der großen Verantwortung und den hunderten Teilaufgaben in einem Projekt zu erkennen, dass man ein Problem hat, ist keine leichte oder bestimmt nicht jedermanns Sache. Je komplexer die Projekte und je mehr Menschen darin involviert sind, desto schwieriger ist es erfahrungsgemäß, die Krise zu erkennen.
Wenn sich die Atmosphäre unter den Teammitgliedern verschlechtert, die Anzahl der im Projekt versandten eMails rapide ansteigt bzw. die Stakeholder das Projekt nicht mehr positiv bewerten, dann gilt es, ein Assessment des Projekts durchzuführen. Schnelles Handeln ist einer der Erfolgsfaktoren, wenn Projekte in Schieflage geraten sind. Ein umfassendes Assessment muss sofort durchgeführt werden, damit man Handlungsalternativen entwickeln und einen Konsolidierungsplan aufstellen kann.
Je nachdem, wie stark das Projekt von der richtigen Bahn abgewichen ist, muss sofort, umfassend und mit einer gewissen Rigorosität agiert werden oder eher mit kleinen Schritten und wohl dosierten Maßnahmen. Das Stichwort lautet in diesem Fall: “Strategie“. Ein erfahrener Projektmanager schafft es, auch in extremen Fällen für die richtige Reorganisation des Projekts zu sorgen. Dafür muss er aber zunächst alle Gründe des Scheiterns ausfindig machen und nach Lösungen suchen, damit diese definitiv beseitigt werden.
Egal, welche die Gründe des Scheiterns sind: Eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist allemal erforderlich, insbesondere dann, wenn ein externer Turnaround-Manager eingesetzt wird. Wichtig ist, dass man die Teammitglieder von der Bedeutung des Turnarounds überzeugt, damit sie neue Hoffnung schöpfen und sich mit Elan an die Arbeit machen können.
Die Krise ist da! Keine Sorge, ein spezialisierter Turnaround-Manager kann es schaffen, das Projekt doch noch zu retten. Je schneller man diesen einsetzt, umso besser ist es. Schließlich will man keine blockierende Haltung seitens der Stakeholder und auch keine Kunden verlieren. Ein externer Turnaround-Manager stellt oft die beste Lösung dar. Dieser ist neutral und kann deswegen Konfliktsituationen viel leichter lösen.
Hier geht es zu Teil 2 der Beitragsreihe: Sind alle Projekte zum Scheitern verurteilt?
Hier geht es zu Teil 4 der Beitragsreihe: Der Faktor „Mensch“ im Projekt-Turnaround-Prozess